Mostafa möchte den Rollstuhl gerne behalten
Friesoythe. Den Rollstuhl wolle der kleine Mostafa gar nicht wieder hergeben. Das Fahren im Krankenhaus-Flur und das Umkurven der Schwestern machte dem Achtjährigen einfach zu viel Spaß. Doch sein Arzt Georgios Nicoloulias musste dann irgendwann durchgreifen und dem Jungen die Gehhilfen verschreiben. Schließlich soll der kleine Patient möglichst schnell wieder laufen können.
Mostafa kommt aus Afghanistan und ist das erste Kind, das in 2016 im MT-Friedensbett im Friesoyther Krankenhaus behandelt wird. Eigentlich sollte er schon im Februar anreisen, aber erst eine Infektion im Fuß und anschließend eine im Kieferbereich machten den Transport unmöglich. „Das musste zunächst notfallmäßig versorgt werden“, erklärt der Unfall- und Fußchirurg im Friesoyther Hospital.
Dann endlich konnte Mostafa nach Friesoythe kommen, um seine eigentliche Erkrankung am Fersenbein operativ im MT-Friedensbett behandeln lassen zu können. Nach der Kernspintomographie und der Computertomographie machte Georgios Nicoloulias „einen kleinen Schnitt“, entfernte eine Zyste. „Außerdem haben den Knochen gefenstert“. Im Klartext: Rund ein Drittel des Fersenbeins wurde bei dem Jungen ausgeräumt und mit einer künstlichen Masse wieder aufgefüllt.
Der Achtjährige hat die OP gut überstanden, hat inzwischen keine Schmerzen mehr und ist mit den Gehhilfen unterwegs. Natürlich wird er vom Pflegepersonal auf Station 1 verwöhnt, hält sein Kuscheltier fest im Arm und malt viele Bilder ausschließlich mit einem satten Grün. Offensichtlich ist er stark beeindruckt vom frühlinsgfrischen Grün in der Friesoyther Natur.
Innerhalb der knapp drei Wochen hat er auch schon so gut Deutsch gelernt, dass man sich gut verständigen kann. Ja, er freut sich auf sein Zuhause, „vor allem auf Papa“.